Geschichte meiner Rasse

Der Maremmen-Abruzzen Schäferhund kommt, wie sein Name schon sagt, aus den Regionen Maremma und Abruzzo in Italien. Die Maremma ist die Gegend an der Küste nördlich von Rom. Die Abruzzen ist das Gebirge östlich von Rom.

Es wird behauptet, dass unsere Rasse schon 2000 Jahre alt ist und ursprünglich aus Asien kommt.  Wahrscheinlich kamen wir mit Hirten, die von Osten nach Westen zogen schließlich nach Italien. Jedenfalls waren wir Herdenschutzhunde zur Bewachung der Viehherden.

Bereits im ersten Jahrhundert vor Christus im Buch von Marco Porzio Catone ( 234 vor Christus ) ist die Rede von einem "Canis Pastoralis o Pequaris". Die erste Beschreibung vom Maremmane-Abruzzese wird aber Marco Terenzio Varrone zugeschrieben, der 37 vor Christus in seinem Buch "Rerum Rusticarum" den "canis pastoralis" beschreibt.  Es war ein großer weißer Hund mit schwarzer Nase und schwarzen Lippen, der das Vieh gegen Raubtiere schützt. Ein Jahrhundert später schreibt Lucio Calumella, ein Spanier, das Buch "de Re Rustica", in dem er unter anderem den "Canis Pastoralis" beschreibt. Er soll deshalb die weiße Farbe haben, damit der Hirte seinen Hund leicht von den Wölfen unterscheiden kann. Weiter in der Geschichtsschreibung sieht man auf Gemählden und Gravuren immer wieder große Hirtenhunde, die dem heutigen Maremmano-Abruzzese-Hirtenhund sehr ähnlich sehen.

Ab dem Mittelalter erscheint der Maremmano-Abruzzen-Schäferhund immer wieder in unterschiedlichen Kunstwerken dieser und nachfolgender Epochen, in Fresken, Porzellanmalerei, Kacheln usw. als großer weißer Schäferhund inmitten von Schafherden. Groß, weiß und anmutig, einfach unverwechselbar.

Anfang des letzten Jahrhunderts wurde unsere Rasse dann zweckentfremdet im Krieg, Italien gegen Libyen, benutzt. Und später auch im ersten Weltkrieg wurden wir als Versorgungshunde eingesetzt, um den italienischen Truppen Munition und Verpflegung zu bringen.

Heutzutage werden wir Maremmanos noch immer sehr gern in unserer ursprünglichen Bestimmung als Herdenbeschützer gehalten, aber auch und vor allem als Beschützer und Freund der Familie sind wir guten weißen Riesen unschlagbar.

 

Entstehung meiner heutigen Rasse

Bereits 1922 wurde in Genua ein Verein für den Italienischen Schäferhund gegründet. Aber leider erfolglos. 1924 wurde der erste kurzgefasste Rassestandard beschrieben.  1938 beschrieb Professor Solara die Unterschiede zwischen dem Typ Maremmano und dem Typ Abruzzese.

Typ Maremmano: Der Maremmano ist kleiner, hat ein weniger dichtes Fell und einen weniger ausgeprägten Kragen. Der Maremmano braucht nicht ganz weiß zu sein und darf braune statt schwarze Augenränder, Lippen und Nase haben.  Der Maremmano sieht mollosoide, doggenähnlich aus.

Typ Abruzzese: Der Abruzzese ist größer, mit dichtem harten Fell, ausgeprägtem Kragen und schneeweiß. Augenränder, Lippen und Nase sind pechschwarz.  Der Abruzzese sieht eher lupoide, wolfsähnlich aus.

1953 wird ein Verein für den Maremmano-Abruzzese gegründet. Man fasst beide Typen in einem Rassestandard zusammen. Am 1. Januar 1958 tritt er in Kraft. Als "Cane da Pastore Maremmano-Abruzese" sind wir Herdenschutzhunde seither als diese Rasse beim FCI ( Ferderation Cynologique International ) anerkannt.

 

Aussehen meiner Rasse

Wir sind kräftige, rustikale und großformatige Hunde. Dennoch wirken wir nie schwerfällig, sondern majestätisch, vornehm, elegant und sehr wendig. Wir haben einen großen Kopf, mit mandelförmigen Augen, einer schwarzen oder dunkelbraunen Nase, schwarzen oder dunkelbraunen Lippen und hochangesetzten, kleinen v-förmigen Ohren. Wir haben einen kräftigen Kiefer mit Scherengebiss. Unseren buschigen Schwanz tragen wir locker abwärts, bei Anspannung leicht gebogen aufwärts gestellt, aber nie über den rücken gerollt. Unser Fell wird bis zu 8 cm lang am Rücken und ist buschig mit dichter Unterwolle. An der Schnauze, an den Ohren und an der Vorderseite der Gliedmaßen ist unser Fell kurz. Das Fell ist geschlossen, damit der Regen gut abläuft und wir nicht durchnässen. Daher sind wir gegen Kälte und Nässe gut geschützt. Wir sind von je her gewohnt draußen zu leben und zu schlafen, auch im Winter. Unser Fell ist weiß. Wir haben ein raumgreifende und majestätische Gangwerk.

Rüden werden 65 bis 73 cm groß und wiegen bis zu 45 kg.                                                                                  Hündinnen werden 60 bis 68 cm groß und wiegen bis zu 40 kg.                                                                            Vom Gesamteindruck her sehen wir aus wie ein großer weißer Eisbär.

 

Aufgaben meiner Hunderasse

Wir sind Herdenschutzhunde. Nicht zu verwechseln mit Hütehunden. Unsere Aufgabe besteht darin unsere Hirten und Herden zu beschützen, vor Angriffen von außen, durch Wölfe, Raubtiere, Diebe oder anderen Gefahren. Der Beschützerinstinkt ist uns angeboren. Bei Einbruch der Nacht steigert sich unsere Wachsamkeit noch um ein Vielfaches. Durch Grollen, Bellen und Drohgebärden zeigen wir dem Eindringling das er nicht erwünscht ist. Sollte das nicht abschrecken, dann reagieren wir mit entschlossener Wehrhaftigkeit.

 

Charakter meiner Rasse

Durch die jahrhunderte Lange Selektion als eigenständiger Arbeitshund haben wir Maremmanos uns auch einen ganz eigenen Charakter bewahrt. Wir sind stolze, majestätische Hunde. Da wir sehr klug sind, sind wir sehr wohl in der Lage selbst zu entscheiden. Manchmal haben wir auch so unseren Dickkopf.

Sehr wohl haben wir von unseren Menschen Sitz und Platz gelernt, sogar Pfötchen geben können wir. Mit der linken Pfote und mit der Rechten. Aber wenn wir meinen gerade etwas wichtigeres zu tun zu haben, dann reagieren wir auf solche Spielchen überhaupt nicht. Wenn man uns ruft, dann schauen wir erst mal, was los ist. Wenn wir es für notwendig erachten, dann kommen wir auch sofort. Überhaupt müssen wir bei allem was man uns sagt, immer erst mal die Situation überdenken. Wenn wir dann einen Entschluss gefasst habe, dann verhalten wir uns entsprechend. Also niemand sollte von uns erwarten, dass wir Befehlsempfänger sind und alles sofort umsetzen. Durch unsere große Intelligenz lernen wir sehr schnell. Wir laufen mit unseren Schutzbefohlenen mit und verhalten uns dementsprechend. So haben wir das Jahrhunderte lang gelernt.

Aber die Zeiten ändern sich, und weil wir ja intelligent sind, haben wir uns den Gegebenheiten ein Stück weit angepasst. Wir Maremmanen von seriösen Züchtern leben jetzt schon seit vielen Generationen in der Zivilisation und können damit umgehen. Die Tage der unendlichen Weiten, mit dem Herumziehen mit unseren Hirten sind weitgehends vorbei. Unsere Menschen leben ja auch nicht mehr in Höhlen und jagen Mammuts !!! Heute fahren wir in Autos mit und gehen auch ordentlich an der Leine durch die Fußgängerzone einer Stadt spazieren.

Als Herde reicht uns auch unsere menschliche Familie aus. Wenn dann noch ein großer Garten vorhanden ist, damit wir viel Auslauf haben und immer die Grenzen kontrollieren können, das ist doch auch gut. Unsere Menschen nehmen sich heute auch viel mehr Zeit für uns, das war früher nicht der Fall. Also wenn sich die Zeiten ändern, dann muss das doch wirklich nicht schlecht sein. Alles hat Vor- und Nachteile. Wer sich anpasst hat gewonnen.

 

Erziehung

Ein bisschen Erziehung kann uns allerdings nicht schaden, sagen unsere Menschen. So sollten Dinge, die nicht erwünscht sind, ganz einfach mit einem klaren "Nein" unterdrückt werden. Bis wir das verstanden haben dauert es meist nicht lange. Dann halten wir uns auch zuverlässig daran. Unseren Charakter kann man freilich nicht ändern. Das würden wir nicht zulassen.

Ich, Aslan, habe beispielsweise gelernt, dass es nicht erwünscht ist, wenn ich mein Sofa anknabber und den Stoff zerreiße. Auch darf ich meine Menschen nicht anspringen. Außerdem darf ich nicht in die Wohnung pinkeln. Beim Spazierengehen soll ich artig mitlaufen und nicht hin und her ziehen. Ich warte auch immer ganz anständig bis man mir die Futterschüssel hinstellt und falle nicht gleich über meine Menschen her.

 

Haltung Fütterung und Pflege

Wir Maremmanos brauchen viel Platz, da wir einen großen Bewegungsdrang haben. Wohnungshaltung ist für uns unmöglich. Weil wir Arbeitshunde sind sollten wir auch eine Aufgabe haben. Wir brauchen mindestens Haus, Hof und Garten zum Bewachen. In unserem Zuhause können Kinder, Katzen, Hühner, Gänse, Schafe, Pferde und Rinder sein. Alles womit wir von Kleinauf aufwachsen sehen wir als unser Rudel an, dass wir zuverlässig beschützen. Gerne sind wir Sommer wie Winter, Tag und Nacht draußen. Wir geben uns aber auch damit zufrieden die Nacht im Haus oder einem Stall zu verbringen.

Im Vergleich zu anderen großen Hunderassen fressen wir eher weniger. Seit jeher sind wir genügsam und gute Futterverwerter. Allerdings sollte man unser Futter auf zwei Tagesmahlzeiten verteilen, damit wir nicht alles auf einmal fressen müssen.

Trotz unseres dichten Fells und der weißen Fellfarbe sind wir recht pflegeleicht. Unser Fell ist wasser- und schmutzabweisend. Auch wenn wir uns mal ganz schmutzig gemacht haben und mehr schwarz als weiß sind, so fällt, wenn wir wieder trocken sind der Schmutz heraus und wir sind wieder schön weiß und sauber. Mit Shampoo waschen sollte man uns überhaupt nicht. Das würde die natürliche Imprägnierung unseres Fells herauswaschen und wir würden nur schneller schmutzig. Nichts desto trotz möchten wir ab und zu schon mal gebürstet werden. Schon wegen der Sozialbindung zu unseren Menschen. Außerdem erleichtert man uns den Fellwechsel im Frühjahr und Herbst. Wofür wir unseren Menschen sehr dankbar sind.

 

Viele liebe Grüße

von Aslan dem Ehemaligen und                                     Manolito dem derzeitigen Familienoberhaupt

 

(  Wenn  Ihr  euch  einen  Welpen  unserer  Rasse  anschaffen  wollt,  solltet  Ihr  diese  Informationen  unbedingt  gelesen haben  )


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